Denken muss ich sowieso, warum dann nicht gleich positiv?

Denken muss ich sowieso, warum dann nicht gleich positiv?

Dieser Satz stammt von einem Menschen, den ich ganz doll gut finde, nämlich von Biyon Kattilathu. Ich höre ihm jetzt schon seit einiger Zeit beim reden zu und bin jedes Mal bass erstaunt über seine Weisheit und seinen Sinn für Humor. Außerdem spricht er so flüssig, das ist nicht von dieser Welt. Wenn Du mir ein Mikro vor die Nase hältst, sage ich in einem Satz fünfmal „äh“. Bei ihm - keine Füllwörter. 

Jedenfalls rufe ich mir diesen Satz als Gedanken jedes Mal ins Hirn, wenn ich beginne, irgendwas Scheiße zu finden, meine Situation zu bemitleiden oder mich über etwas zu beschweren. Solche Dinge passieren ja ganz automatisch, wir haben uns selbst so darauf konditioniert, dass wir häufig gar nicht merken, wenn wir beginnen, etwas zu zerdenken. 

In den letzten Wochen habe ich an einem Auftrag gearbeitet, über 2000 Seifen habe ich hergestellt, sie geschnitten, die Ecken abgerundet, gestempelt und verpackt. Am Ende hatte ich 18 Stück zu wenig. Mein erster Gedanke war „Wie zur Hölle ist das möglich und was mache ich jetzt bloß?“ Ich habe mich schrecklich aufgeregt, weil ich eigentlich der Meinung war, ich hätte sogar im Überschuss produziert. Und jetzt?

Statt mich selbst zu lähmen, stellte ich mich in die Werkstatt, atmete und blickte mich um. Was ich fand, waren superviele Endstücke, die bei der Herstellung entstanden waren, aus denen ich 18 wunderschöne Seifenstücke kreierte, die zwar anders aussahen, als die anderen, aber am Ende das Ergebnis komplett machten. 

Denken muss ich sowieso, warum denn nicht gleich positiv?

Dieser Gedanke hat mir wieder einmal den Arsch gerettet, weil ich in der Lage war, aus der Starrheit meiner Situation in eine Kreativität zu kommen, die ich andernfalls vielleicht übersehen hätte, wer weiß. 

Welcher Satz rettet deinen Arsch?

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